Zucker: Diabetes-Spezialisten raten zur Vorsorge mit Spiegel

Amputation! Diese Diagnose erschreckt in Deutschland rund 28.000 Patienten im Jahr. „In vielen Fällen wäre der Griff zu Säge und Skalpell vermeidbar“, sagt Dr. Albrecht Neupert.

Der Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe (DDG) ist davon überzeugt, dass Vorbeugung und Aufklärung einen Weg weisen, auf dem immer mehr Patienten die Krankenhäuser und Kliniken auf ihren eigenen Beinen verlassen können. Einen wesentlichen Schritt in diese Richtung unternimmt auch die Diabetische Fußstation am Städtischen Krankenhaus Pirmasens.

„Der Diabetische Fuß gehört nicht zwangsläufig zu den Langzeitfolgen der Zuckerkrankheit“ sagt Dr. Neupert. In vielen Fällen aber sorgt der hohe Blutzucker für Nervenschäden, die den Fuß gefühllos machen. Die Folge sind Druckstellen und Wunden, die unter anderem durch unpassendes Schuhwerk verursacht werden. Viele Patienten bemerken diese Verletzungen erst, wenn die Wunden schwären und ein unangenehmer Geruch entsteht. Dann aber stehen die Chancen, betroffene Gliedmaßen zu retten, schlecht. Auch aus diesem Grund haben sich Fachärzte und Pflegepersonal der Diabetischen Fußstation am Städtischen Krankenhaus Pirmasens vor allem der Aufklärung und Vorbeugung verschrieben. Dr. Neupert: „Am Städtischen Krankenhaus gibt es ein ganzes Netz von Diagnose-, Behandlungs-, und Therapiemöglichkeiten, um Patienten in jedem Stadium ihrer Krankheit zur Seite zu stehen. Das Spektrum umfasst die Innere Medizin mit ihren Abteilungen Kardiologie/Angiologie und Gastroenterologie, die Allgemeine- und Gefäßchirurgie, Plastische Chirurgie, Radiologie, Physiotherapie, Diabetes-Beratung und Diabetologie genauso wie Pflege, die Integrierte Versorgung und Kooperationen mit Hausärzten, Diabetologischen Schwerpunktpraxen, Fußambulanzen, Medizinischen Fußpflegern und Orthopädieschuhmachern.

„Unser Ziel ist es, bei möglichst vielen Diabetes-Patienten rechtzeitig ein Verständnis für dieses besondere Risiko ihrer Krankheit zu wecken“, sagt Dr. Neupert. Der Facharzt rät deshalb, dass sich Diabetiker regelmäßig die Zeit dafür nehmen, einen aufmerksamen Blick auf ihre Füße zu werfen. „Ein Taschenspiegel ist dabei ein bewährtes Hilfsmittel“, sagt der Diabetologe: Selbst Rötungen, Risse und kleine Verletzungen gehören zu den ernstzunehmenden Alarmsignalen und sollten unbedingt von einem ausgewiesenen Spezialisten begutachtet werden. Ebenso selbstverständlich wie der regelmäßige Blick auf die Fußsohlen sollten ein tägliches, kurzes Fußbad und passendes Schuhwerk sein.

Eine Schlüsselposition bei der Versorgung von Diabetikern haben nach wie vor die Hausärzte der jeweiligen Patienten. Dr. Neupert: „Nervenschäden und Durchblutungsmangel treten weit weniger häufig auf, wenn der Blutzuckerspiegel korrekt eingestellt ist.“ Gegebenenfalls kann auch die Überweisung zu einem Diabetologen erfolgen. Eine Anlaufstelle bieten in solchen Fällen die Facharztpraxen in der Region. Ist eine ambulante Behandlung nicht ausreichend, nimmt das Städtische Krankenhaus diese Patienten zu einer umfassenden, stationären Weiterbehandlung auf. Wer mehr wissen möchte bekommt weiterführende Informationen bei den Diabetesberatern des Städtischen Krankenhaus Pirmasens (06331/714-1406) oder in der regelmäßigen Gefäßsprechstunde der Chirurgischen Klinik. Die Telefon-Nummer lautet 06331/714-1201

Quelle: YOUR Journal,